Die Harnblase dient zur Speicherung und periodischen kompletten Entleerung des von der Niere ausgeschiedenen Urins. Die Blase füllt sich mit etwa 50 ml Urin /Stunde. Hat die Füllung der Harnblase etwa 150 bis 250 ml erreicht, kommt es zum ersten Anzeichen kurz anhaltenden Harndranges. Dieser Harndrang wird durch kurze Druckanstiege des Blaseninnendruckes ausgelöst. Hat die Blase eine Füllung von etwa 250 bis 500 ml erreicht, setzt normalerweise die Entleerungsphase ein. Man nennt die Fähigkeit der Blase den Urin zurückzuhalten Kontinenz und die Fähigkeit der Blase sich zu entleeren Miktion. Eine Reihe von Erkrankungen der Harnblase kann entweder die Fähigkeit den Harn zu halten vermindern oder die Blasenentleerung stören.

Die häufigste Erkrankung ist dabei nach wie vor der Harnwegsinfekt, der, wenn er nicht rechtzeitig therapiert wird, auch zu Nierenbeckenentzündungen führen kann. Wichtig für Frauen ist, dass niemals ein Spontanharn (Mittelstrahlharn) für die Diagnose Harnwegsinfekt hergenommen werden darf. Nur der steril abgenommene Katheterharn erlaubt eine sichere Diagnose – sprechen Sie das ruhig auch mit Ihrem behandelnden Arzt/Ärztin an, bevor Sie vielleicht unnötig ein Antibiotikum verschrieben bekommen.

Besonders Blutbeimengungen im Harn (Makrohämaturie) sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Gottseidank sind es in vielen Fällen lediglich kleine blutende Gefäße, die zu dieser Harnbeimengung führen können. Es bedarf aber einer exakten Abklärung um auszuschließen, dass ein bösartiges Geschehen (z.B. Blasentumore) für diese Blutung verantwortlich ist.

Ein weiteres häufiges Problem stellt die überaktive Harnblase dar. Mit zunehmenden Alter kommt es zu einer verringerten Dämpfung der Harnblasenaktivität (Aging bladder) und damit zu starkem (imperativen) Harndrang mit teilweise auch Harnverlust. Das Problem dabei ist, dass man durch diese Überaktivität oft in seiner Lebensqualität deutlich eingeschränkt ist. Längere Autofahrten werden zum Problem, ein Kinobesuch oft unmöglich – das muss nicht sein ! Diese überaktive Harnblase kann man sehr gut medikamentös und konservativ (Blasentraining) therapieren. Der wichtigste Schritt ist sich zu getrauen dieses Thema beim Arztbesuch anzusprechen. Man sollte auch wissen, dass man mit diesem Problem nicht allein ist – Schätzungen gehen von etwa 30-40% der Frauen und 25% der Männer ab dem 50 Lebensjahr aus !

Sollten Sie Probleme mit Ihrer Harnblase haben oder entsprechende Symptome verspüren, so würde ich mich freuen, wenn Sie sich an mich wenden !

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