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Uroloskop 2015

„Die Frau lebt in ihrem Körper, der Mann führt seine Gesundheit wie einen Hund an der Leine!“ Diese Aussage von einem Gesundheitsökonomen hat mir zu denken gegeben. Sind wir Männer wirklich solche Vorsorgemuffel und muss erst einmal etwas passieren, dass wir uns zum Arzt begeben? Die Gesundheitsausgaben sind bei der weiblichen Bevölkerung doppelt so hoch als bei der männlichen, nicht weil sie öfter erkranken, sondern weil sie einfach mehr Leistungen vom Gesundheitssystem abrufen – deswegen leben auch vermutlich Frauen ca. 6–7 Jahre länger als Männer. Eines meiner Anliegen wäre, bereits Jugendliche frühzeitig mit dem Hausarzt oder dem Urologen in Kontakt zu bringen und den Zugang niederschwellig zu gestalten. Der Urologe als Männerarzt sollte dann zeitlebens der Ansprechpartner für gesundheitliche Belange des Mannes sein. Das ist ein Wunschgedanke, weil das Gesundheitssystem den Knaben nach dem Kinderarzt bis zum 50. Lebensjahr praktisch aus den Augen verliert. Meine Artikel in den Salzburger Nachrichten und der Presse sind gut angekommen – es fehlt wie so oft an der weiteren Umsetzung. Frühzeitige Aufklärung, frühzeitige Prävention und Vorsorge, das sind die spannenden Themen in der Medizin. Mit 50 seinen Lebensstil zu ändern ist zwar nicht schlecht, aber oft zu spät. Ich würde mich freuen, wenn Sie vielleicht einmal mit Ihren Söhnen über die Bedeutung von Vorsorge sprechen würden (die Töchter sind ohnedies meistens schon beim Gynäkologen in Behandlung). Bei brennenden Fragen kann sich Ihr Sohn auch gerne bei mir melden.